Was ist Mediation?
Spätestens mit der Trennung verändert sich der Umgang der Partner miteinander meist stark. Es stehen dann in der Regel materielle Gesichtspunkte im Vordergrund und hierbei werden zwischenmenschliche Beziehungen vielfach untergeordnet, wenn nicht sogar völlig außer Acht gelassen. Es scheint dann im Moment nicht mehr so wichtig, dass zum Beispiel die eigenen Kinder einen nicht verstehen, der früher geliebte Partner verzweifelt und man selbst oft beim Anwalt und vielleicht auch beim Psychologen oder Arzt sitzt. Oft gibt es nur noch ein Ziel: Sein vermeintliches Recht zu bekommen. Aber zu welchem Preis?
Allen Beteiligten geht es während einer familienrechtlichen Auseinandersetzung und vielfach auch noch lange Zeit danach nicht gut, mitunter kann der Konflikt sogar ein Leben lang fortwirken.
Und damit das möglichst nicht passiert, kann ich aus meiner langjährigen familienrechtlichen Erfahrung heraus nur empfehlen, einen nervenaufreibenden Rosenkrieg zu vermeiden und möglichst frühzeitig nach Lösungsansätzen zu suchen, die zu einer außergerichtlichen Einigung ohne Kollateralschäden führen. Ein aus meiner Sicht besonders geeigneter Lösungsansatz ist die Mediation.
Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem die Beteiligten mit Hilfe eines unabhängigen und neutralen Dritten – dem Mediator bzw. der Mediatorin – (nachstehend durchgängig Mediator genannt) freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche, interessenorientierte Lösung ihres Konflikts anstreben.
Während im Gerichtsverfahren die Entscheidung auf den Richter oder die Richterin delegiert wird, übernehmen in der Mediation die Konfliktbeteiligten (= Medianden) selbst Verantwortung für das Ergebnis. Kennzeichen der Mediation ist, dass nicht die objektiven Vorgaben des Rechts, sondern die subjektiven Wertungen der Beteiligten für die Konfliktlösung maßgeblich sein sollen.